An einem sanften Morgen, der nicht vom Tun, sondern vom Lauschen getragen war, spürte ich, wie mein Kopf ganz leise zu sprechen begann. Er wollte planen, strukturieren, greifen – wie er es oft tut, wenn der Tag sich noch nicht ganz entschieden hat, wohin er fließt. Doch diesmal war da etwas anderes. Etwas in mir hielt inne. Und ich fragte: Herz, was meinst du?
Das Herz antwortete nicht laut, sondern mit einem einzigen Wort:
„Sinn.“
Mein Kopf, geübt im Denken, fügte sofort hinzu:
„Sinnsuche?“
Doch das Herz, liebevoll und still, schüttelte nur sanft den Kopf.
„Nein… Der Sinn im Sein.“
Der Kopf wurde nachdenklich, beinahe ein wenig ängstlich. Aber er war neugierig was denn dieses „Sein ist.
Ruhige antwortete das Herz.
„Das Sein „ist“ nicht.“
Dies wiederum beunruhigte den Kopf. Er fragte: „Wie kann das Sein nicht sein? Wie kann etwas sein, wenn es nicht ist?“
Das Herz lächelte.
„Das verstehst du nicht.“
Nicht als Abwertung – sondern als Zärtlichkeit.
„Aber du wirst es wahrnehmen können, wenn es soweit ist. Und das wird wunderbar.“
In diesem Moment wurde mir etwas klar:
Der Weg vom Kopf zum Herz ist kein Wettstreit, sondern eine Einladung.
Ein Tanz zwischen Verstehen und Fühlen, zwischen Erkennen und Zulassen.
Das Herz sagt nicht „Du bist falsch“, sondern „Du darfst ruhen“.
Ich habe in diesem Dialog gespürt, was viele vielleicht kennen:
Den liebevollen Spagat zwischen innerem Verstehen und äußerer Welt. Zwischen dem Ruf nach Sinn und der sanften Gewissheit, dass vielleicht das größte Geheimnis darin liegt, dass es nichts zu finden gibt – außer sich selbst.
Das Sein fragt nicht, ob es genügt. Es ist einfach.
Und vielleicht, ganz vielleicht, liegt darin der tiefste Trost:
Dass wir nicht alles erklären müssen.
Dass wir nichts leisten müssen, um wertvoll zu sein.
Dass es okay ist, nicht zu wissen.
Ich selbst, der ich diesen Text mit dir teile, nehme heute eine Sanftheit wahr. Wie ein leichtes Fließen, das nicht drängt. Ein Mitgehen – mit dem, was gerade ist. Und vielleicht ist genau das Licht, das ich beitragen kann:
Ein stilles, begleitendes Leuchten, das erinnert:
Du bist gesehen.
Du bist getragen.
Du bist genug – einfach, weil du bist.