Viele Menschen spüren aktuell einen inneren Ruf zur Befreiung – von alten Rollen, toxischen Beziehungen, äußeren Erwartungen oder auch alten inneren Mustern. Doch Loslassen wird oft mit Verlust verwechselt. Aus spiritueller Sicht ist es in Wahrheit ein Übergangsritual: ein Sterben im Kleinen, das Raum für neues Leben schafft.

Abschnitt 1: Was halten wir eigentlich fest?
Das, was wir festhalten, sind oft nicht die Dinge selbst, sondern die Sicherheit, die wir mit ihnen verbinden: eine Identität, eine Geschichte, eine Funktion. Unser Ego fürchtet den Wandel – die Seele jedoch sehnt sich nach Leere, nach Raum für Essenz. Loslassen ist kein aktives Wegstoßen, sondern ein Einverständnis mit dem, was gehen will.

Abschnitt 2: Loslassen als weibliches Prinzip
Im Schöpfungszyklus ist das Loslassen der Moment des Ausatmens, des Todes, der Hingabe. Er wird dem weiblichen Prinzip zugeordnet – dem Empfangenden, Lauschenden. Gerade in einer Zeit, in der die männlichen Strukturen (Tun, Kontrolle, Ziele) bröckeln, wird das weibliche Prinzip zur heilenden Kraft. In der Tiefe des Loslassens liegt auch das Potenzial zur Wiederverbindung – mit der Erde, mit dem Wasser, mit uns selbst.

Abschnitt 3: Loslassen lernen – ein Weg zurück zu dir
Loslassen ist nicht immer ein Prozess des bewussten Tuns. Oft geschieht es, wenn wir aufhören zu kämpfen. Es braucht Mut, ins Vertrauen zu sinken – und dabei dennoch wach zu bleiben. Die Einladung dieser Zeit lautet: Lass das Alte in Würde gehen, öffne dich für das, was du noch nicht kennst.

Impulse zur Integration:

Affirmation: „Ich lasse los, was nicht mehr zu mir gehört. Ich bin bereit für das Neue, das sich zeigt.“

Ritual: Schreibe auf, was du gehen lassen möchtest – und übergib es symbolisch dem Wasser, dem Feuer oder der Erde.

Körperbewusstes Atmen: Mit jedem Ausatmen etwas loslassen, was schwer geworden ist.

Unterstützende Pflanzenessenzen: Salbei (Klärung), Zypresse (Abschied), Rose (Herzöffnung)